festival religio
musica nova

zürich, 2. bis 9. dezember 2007

 
programm hintergründe forum
 

eine biennale für
spirituelle neue musik

 
patronat   medienecho   2005
       
 
mikrokosmos    

Die Konzerte des “kleinen Triptychons” in der ebenfalls romanischen Lazariterkirche im Gfenn spiegeln die Themen des “grossen Triptychons” im Grossmünster wieder, weisen auf sie hin, vertiefen sie, führen weiter nach innen.

Gleichsam als Evokation der Immaculata erklingt am ersten Abend des Festivals die Uraufführung von annunciacion, einer sehr stillen Musik des argentinischen Komponistenduos CIRCULAR in der aparten Besetzung für vier Mädchenstimmen, drei Gamben, Alphorn und Orgel.

Als Einstimmung auf inner time spielt der shakuhachi-Meister und Komponist Jim Franklin traditionelle und neue Musik für die japanische Bambusflöte. Niklaus Brantschen liest Zen- Geschichten, Koans und den Erleuchtungsbericht des Buddha.

Die Verschränkung der grossen religiösen Themen mit dem aller Intimsten wird in shir ha shirim besonders deutlich: Man hat dem Christentum vorgeworfen, dass es den Eros von seinem Konzept von Liebe abgespalten habe. M.E. meint Immaculata genau das Gegenteil, ist doch die zentrale Aussage der Liturgie “et maculum (originalis) non est in te” wörtlich dem hoch erotischen Hohen Lied Salomonis entnommen. Shir ha shirim möchte diese Beziehung aufzeigen, in dem es in einer sinnlichen, orientalisierenden Tonsprache den Text im hebräischen Original vertont. Der fragliche Passus “et maculum ...” soll in der Messe und im Hohen Lied mit dem gleichen musikalischen Material vertont werden.

In einem Kompositionswettbewerb werden junge Komponisten aus Isarel, Palestina und dem Libanon das Hohe Lied der Liebe zu vertonen. Im Konzert vom 6. Dezember werden die Kompositionen der drei Preisträger vorgestellt.

Die teilweise interaktive Video-Installation von Jean-Baptiste Barrière wird in einer teilweise interaktiven Video-Installation weitere Dimensionen des Themas erfahrbar werden lassen.