Die Lazariterkirche soll musikalisch gefasst und für die Ohren erfahrbar werden.
Dies allerdings nicht auf illustrative Weise, sondern mithilfe klanglicher Strukturen,
die für den Hörer auch tiefer liegende Ebenen erfahrbar machen. Die aus dem Raum und
seiner Architektur selber gewonnene und extra für den Raum entwickelte Musik wird
sich dem Ort behutsam annähern und ihn nicht «beschallen»!
Ziel ist eine musikalische Ausdrucksweise, die den Raum zum Klingen bringt; –
eine ruhige Musik, die so scheint, als würde der Raum sie hervorbringen, –
als würde der Raum selber «singen».
Die Zeit dient in dieser Musik nicht in erster Linie als Gestaltungsebene, etwa
im Sinne dramatischer Abläufe, sondern lediglich als Vehikel für das übermitteln
von Zuständen, von gestalthaften und räumlichen Eindrücken. Die Musik ist
gewissermassen zeitlos, statisch.
Dadurch sind Ein- und Ausstieg und die Länge eines Hörausschnittes vom Besucher
frei wählbar.
Eine Musik für offene, lauschende Ohren. – Musik als Impuls für das Entstehen
von Vorstellungsräumen.
walter fähndrich
|