Seit
den Anfängen der menschlichen Zivilisation, in verschiedenen
Hochkulturen und insbesondere im christlichen Europa hat eine enge
Verbindung zwischen Kultus und Kultur, zwischen Musik und Religion
bestanden. Diese genuine Bezogenheit möchte das festival religio musica nova
aufgreifen und vor dem Hintergrund der jüngsten kulturellen, religiösen
und spirituellen Entwicklungen ins 21. Jahrhundert transponieren. Es
möchte dazu beitragen, die spirituelle Tiefe der christlichen Tradition
neu zu entdecken und neue Musik in einen spirituell-religiösen Kontext
stellen. Damit wieder zusammenwächst, was zusammen gehört.
Die eindrucksvolle Resonanz, die das festival religio musica nova 2005 erfahren hat, ermutigt uns, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und die Einzigartigkeit der Programmkonzeption von religio musica nova noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen.
Wiederum
wird sich das Festival am liturgischen Jahr orientieren: Diesmal ist
die “Sollemnitas in Conceptione Immaculata Beatae Mariae Virginis“ und
der ebenfalls am 8. Dezember gefeierte “Bodhi Day”, der Tag von Buddhas
Erleuchtung, Kristallisationskern der Festival-Komposition.
Zentrum
und Höhepunkt des Festivals ist die Uraufführung einer universellen
lateinischen Messe von Sir John Tavener mit dem Rundfunkchor Berlin und
dem Zürcher Kammerorchester unter der Leitung von Simon Halsey.
Zusammen mit einem quasi rituellen Konzert von Horatiu Radulescu, einem
Orgel-Recital, einer live-elektronischen Sprachskulptur, einer
Klanginstallation, einer Gemäldeausstellung und einer musikalischen
Meditation mit Niklaus Brantschen entsteht so ein siebenteiliges
spirituelles Gesamtkunstwerk.
In einem Triptychon von Kolloquien, dem forum religio musica nova
sowie einem umfangreichen Progammbuch wird die Thematik weiter
vertieft. Aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Schweizer
Institutionen sowie internationalen Festivals erwächst Vernetzung und
Nachhaltigkeit.
In der kulturellen Tradition Europas verwurzelt,
verweist das Festival mit künstlerischen Mitteln auf die transzendente
Einheit der Religionen. >konzeption
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