festival religio
musica nova

zürich, 2. bis 9. dezember 2007

 
programm hintergründe forum
 

eine biennale für
spirituelle neue musik

 
patronat   medienecho   2005
       
 
konzeption    

Durch seine klare Architektur und inhaltliche Stringenz bildet das Festivalprogramm selbst ein komplexes Kunstwerk, ein musikalisches Mandala, das auf mehreren Ebenen scheinbar Widersprüchliches in sich aufhebt.


m u s i k

Avanciertes Komponieren steht neben Musik, die sich ausdrücklich der Einfachheit und Schönheit verschrieben hat.

Werke von so unterschiedlichen Komponisten wie Ernst Helmuth Flammer, John Tavener und Horatiu Radulescu bilden zusammen ein Triptychon, den zentralen Kern des Festivals.

Ein argentinisches Komponistenduo komponiert für Alphorn, drei Gamben und Orgel.

Die avantgardistische Künstlergruppe [textXTND] verarbeitet in ihrer Sprachskulptur vorausahnend Motive aus der zwei Tage später uraufgeführten Messe von John Tavener.

Neben der symphonisch besetzten Messe mit Chor, Orchester, tibetischen Tempelglocken, indianischer Pow Wow Drum und Orgel ist am folgenden Tag eine Meditation mit einer einzigen Shakuhachi-Flöte programmiert.


m u s i k   u n d   a n d e r e   k ü n s t e

Die einzelnen Aufführungen stellen gattungsübergreifende Gesamtkunstwerke dar: Musik und Malerei, Musik und szenische Darbietung, Musik und Liturgie, Musik und Zen-Koans.

Eine experimentelle Sprachskulptur mit Live-Elektronik trifft auf Gemälde, die mit der handwerklichen Perfektion eines alten Meisters gefertigt sind. superverso, immaculata und inner time bilden zusammen eine “dreidimensionale Symphonie” aus Musik, Raum und Zeit.

Jenseits des interreligiösen Dialogs zielt das Festival mit den Mitteln der Kunst auf die transzendente Einheit der Religionen.

m u s i k ,   r e l i g i o n   u n d   s p i r i t u a l i t ä t

John Taveners Messe „Sollemnitas in Conceptione immaculata Beatae Mariae Virginis“ ist die erste in oratorischen Dimensionen vollständig durchkomponierte Messe in der lateinischen Tradition.

Als Referenz an den gemeinsamen Urgrund aller Religionen sind der lateinischen Liturgie als “divine echoes” Texte aus anderen Religionen, arabische, aramäische und griechische Texte, sowie Texte in Sanskrit und indianischen Sprachen gegenübergestellt.

Das makrokomos genannte Triptychon ist die künstlerische Ausformung einer Idee, die sich von der Kabbalah über Platon und Johannes bis Jean Gebser und Ken Wilber zieht, von archaisch bis holistisch, vom Muladhara zum Sahasrara Chakra, von Materie zu Geist.

Die nicht nur hier aufscheinende transzendente Einheit der Religionen wird kulturell gefasst, indem die Uraufführung von Taveners immaculata am liturgisch richtigen Ort am 8. Dezember (Maria Empfängnis) stattfindet, an dem Tag, der nicht von ungefähr gleichzeitig als Buddhas Erleuchtungstag gefeiert wird.

 
r e l i g i o n ,  k u l t u r   u n d   g e s e l l s c h a f t

Ein hochkarätig besetztes "Triptychon der Kolloquien" befasst sich mit ästhetischen, metaphysischen und theologischen Implikationen des gewählten Themas und beweist dessen gesellschaftliche Aktualität und Relevanz.

Begleitet wird dieser Prozess von weiterführenden Texten auf der Website des Festivals.

 

>programm  

>immaculata I